Dr. des. Veronika Siegl

Senior Research Fellow
Member of Research Group Health Matters

Kontakt

Institut für Kultur- und Sozialanthropologie
Universitätsstraße 7, 1010 Wien
NIG, 4. Stock

E-Mail: veronika.siegl@univie.ac.at

Forschungsinteressen

  • Medizinische Anthropologie
  • Assistierte und selektive Fortpflanzung, reproduktive Rechte, Mutterschaft
  • Intime Arbeit/intime Ökonomien
  • Feminismus und Intersektionalität
  • Moral und Ethik
  • Affekt und Emotionen
  • Qualitative Methoden und Forschungsethik
  • Regionaler Fokus: Europa/ Osteuropa

Kurzbiographie

Veronika Siegl ist Sozialanthropologin und Geschlechterforscherin. Sie interessiert sich für Fragen rund um Ethik, Ungleichheit und Selbstbestimmung im Kontext von Medizin, Technologie, Ökonomie und Körper. Ihre Dissertation „Fragile Truths. The Ethical Labour of Doing Trans-/national Surrogacy in Russia and Ukraine” (Universität Bern, 2018) untersuchte Formen sog. ethischer Arbeit, durch die die umstrittene Praxis kommerzieller Leihmutterschaft verstanden, beurteilt, legitimiert und kontrolliert wird. Die Forschung führte sie im Rahmen des SNSF-geförderten Projekts „Intimate Uncertainties" (Prof. Dr. Sabine Strasser) durch. 

In ihrem Postdoc-Projekt „Negotiating un/born life“ geht Veronika Siegl der Frage nach, wie die Kategorie „Leben“ verhandelt wird, wenn aufgrund einer vermuteten fetalen Pathologie die Möglichkeit eines späten Schwangerschaftsabbruchs im Raum steht oder auch durchgeführt wird. Diese Frage soll basierend auf einer ethnographischen Feldforschung in Österreich untersucht werden – einem Land, in dem das Thema Spätabbrüche in den vergangenen Jahren zu hitzigen Diskussionen geführt hat. Im Vordergrund des Projekts stehen medizinische Entscheidungsprozesse (im Kontext diagnostischer Unsicherheiten und der Abwesenheit klarer gesetzlicher Richtlinien), Vorstellungen vom „guten“ Leben sowie der Umgang mit der Materialität des toten „Lebens“.  

Zurzeit ist Veronika Gastwissenschaftlerin an der Universität zu Köln (Lehrstuhl für Organisation, Technik und Geschlecht) sowie Senior Research Fellow an der Universität Wien (Institut für Kultur- und Sozialanthropologie). 

Abschlussarbeiten

  • Fragile Truths. The Ethical Labour of Doing Trans-/national Surrogacy in Russia and Ukraine (Doktorarbeit am Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern, 2018)
  • Transversale Politiken. Verhandlungen von Positionen und Positionierungen in der Antirassismusarbeit (Diplomarbeit am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien, 2012)

Ausgewählte Publikationen

  • 2021. Transnationale reproduktive Mobilität aus der Schweiz (ein Gutachten im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit, CH), mit Christine Bigler, Tina Büchler, Laura Perler und Carolin Schurr. Online: https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/medizin-und-forschung/fortpflanzungsmedizin/stellungnahmen-gutachten.html.
  • 2019. Uneasy Thankfulness and the Dilemma of Balancing Partiality in Surrogacy Research. In: Stodulka, Thomas/ Dinkelaker, Samia/ Thajib, Ferdiansyah [ed.]: Affective Dimensions of Fieldwork and Ethnography. Berlin/ New York: Springer, 87 – 96.
  • 2019. “There’s a crack in everything”. Or: How Leonard Cohen inspired my research on surrogacy. In: Medicine Anthropology Theory. Online: http://medanthrotheory.org/read/11184/crack-in-everything-commercial-surrogacy
  • 2019. Leihmutterschaft in der Ukraine. Aufstieg – und Fall? – eines lukrativen internationalen Marktes. In: ukraine-analysen 211, 8 – 13. Online: http://www.laender-analysen.de/ukraine/pdf/UkraineAnalysen211.pdf
  • 2018. The presence of absence in surrogate homes. In: Allegra Laboratory. Online: http://allegralaboratory.net/the-presence-of-absence-in-surrogate-homes/ 
  • 2018. The Ultimate Argument. Evoking the Affective Powers of ‘Happiness’ in Commercial Surrogacy. In: Anthropological Journal of European Cultures 27(2), 1 – 21.
  • 2018. Aligning the Affective Body. Commercial Surrogacy in Moscow and the Emotional Labour of “Nastraivatsya”. In: Tsantsa. Journal of the Swiss Anthropological Association 23, 63 – 72.
  • 2018. Zehn Monate/Ten Months. In: Hildebrand, Sarah [ed.]: hope. Basel: Christoph Merian Verlag, 41 – 63.
  • 2016. Feminismus und Leihmutterschaft. Ein Plädoyer für das Aushalten und Anerkennen von Widersprüchen. In: aep-Informationen. Feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft 3/2016.
  • 2015. Märkte der guten Hoffnung. Leihmutterschaft, Arbeit und körperliche Kommodifizierung in Russland. In: Prokla. Zeitschrift für kritische Sozialforschung 178, 99 – 115.