Dishkurs: Projektpräsentation Ethnographische Datenarchivierung

13.06.2017

Dienstag 13.Juni 2017, 12:00 Uhr, Sitzungszimmer

Ist nachhaltiges Forschen möglich?

Ethnographisches Forschungsdatenmanagement als Herausforderung und Chance

Projektvorstellung und -diskussion mit Buffet

Forschung in der Kultur- und Sozialanthropologie findet meist im engen persönlichen Kontakt mit den Beforschten statt. Die eigene Person und die eigene Biografie sind immer Teil dieses Prozesses. Ethnographische Forschung stellt hohe Ansprüche an methodische Kenntnisse, aber auch an Reziprozität, Reflexivität und Ethik. Aus diesen und anderen Gründen bringt die Nachnutzung von ethnographischen Daten große Herausforderungen pragmatischer, ethischer und rechtlicher Art mit sich.
Wie können Forschungsergebnisse langfristig bewahrt, zugänglich gemacht und möglichst auch weiter genutzt werden? Wie können sowohl Beforschte, die scientific community als auch Fördergeber nicht nur zufrieden gestellt, sondern auch in nachhaltige Konzepte integriert werden? Gibt es ein sinnvolles Weiterleben ethnographischer Daten ohne die Forschenden?
Bisher gibt es dazu nur wenige Antworten, dafür viele offene Fragen. Im Rahmen des Pilotprojektes „Ethnographische Datenarchivierung“ wird versucht, Wege zu finden, die dem Fach sowie den spezifischen wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht werden. Die unmittelbaren Projektergebnisse sollen eine Abschätzung der bestehenden Bedürfnisse, Datenarten und -mengen für eine langfristige und nachhaltige Archivierungsstrategie ermöglichen und so eine Grundlage für ein umfassendes Forschungsdatenmanagement in der Kultur- und Sozialanthropologie liefern. Ziel ist es, dafür alle Beteiligten in ein Boot zu holen und gemeinsame Anforderungen zu diskutieren.
Dieser Dishkurs ist eine erste Gelegenheit dazu. Er soll eine Diskussionsmöglichkeit bieten, um gemeinsam Wünsche, Bedürfnisse und Ziele der Forschenden auszuloten.
Igor Eberhard, Wolfgang Kraus (Projekt Ethnographische Datenarchivierung)/Maria Seissl (Leiterin, Bibliotheks- und Archivwesen)/Birgit Kramreiter (Fachbereichsbibliothek KSA)/Elke Mader (Institut für KSA)

 

 

Said Hachem im Interview mit Wolfgang Kraus, Feldpraktikum Tinghir, Marokko, April 2016, © Bianca Ober